24.05.2014

Makrotour - Auf der Suche nach dem Schmetterling

Gerlachsheim, Wald & Wiesen

Bewaffnet mit der Nikon D7100 und der Canon EOS 550D, zogen wir los, um das Unmögliche möglich zu machen. Es sollten wahnsinnig beeindruckende Fotos von Schmetterlingen entstehen, wir wollten ein Foto von den wunderschönen kleinen Tagfaltern schießen, die in der warmen Jahreszeit auf den Blumenwiesen umherschwirren. Achso, mit wir, meine ich natürlich Franzi und mich :)

 

Was wir nicht bedacht hatten, ist, dass umherschwirren und mal eben ein Makrofoto anzufertigen zwei völlig grundverschiedene Dinge sind. Die kleinen Wusel sind irre schnell, vor allem die rötlichen Falter, wie der Große Fuchs. Sie scheinen regelrecht Landeanflüge anzutäuschen, in der Art: "Ich setze mich gleich auf diese Blume und lasse mich fotografieren". Und noch bevor die Augenwimpern auch nur das Okular berührten, sah ich im Sucher, dass ich nichts sah und spürte den Windhauch des letzten Flügelschlags. Mein Motiv hat sich aus dem Staub gemacht und diese Erfahrung machte ich an diesem Tage zigfach. Mein Stativ war in diesem Fall eh nur Statist.

 

Okay mir ist bekannt: Echte Makrofotografen stehen um 4 Uhr morgens auf, um diese coolen Insektenfotos zu machen, bei dem die kleinen Tierchen voller Tautröpfen beladen noch im Halbschlaf aus der Wäsche gucken. Die sind dann womöglich einfach viel zu schwer um wegzufliegen, wenn man mit seinem 1 kg Objektiv auf sie zustürmt :) Aber wenn ich zum Fotografieren komme, ist es meistens Wochenende und um 4 Uhr aufzustehen einfach keine Option.

 

Zunächst gaben wir uns also mit anderen Motiven zufrieden. Allerlei Pflanzen, die bekanntlich gutmütig an ihrem Platz verweilen und das ein oder andere Krabbeltier, das es nicht so eilig hatte, wie Feuerwanzen, Bienen oder Hummeln. Wenn diese sich an einer Blume "festgebissen" haben, bleiben erstmal dort sitzen und gehen ihrer Arbeit nach.

 

Umso besser für uns Hobbyfotografen und "Spätaufsteher", denn hier bekamen wir das ein oder andere Foto.

 

Ein paar Sonnenstrahlen und Höhenmeter später war es dann doch soweit und die ersten gnädigen Schmetterlinge schafften es nicht mehr rechtzeitig zu fliehen. Somit konnte ich zumindest einen Zwergbläuling und einen Senfweißling auf meine SD-Karte bannen.

 

Je tiefer wir den Wald betraten, umso dunkler wurde es, außerdem begann die Sonne sich langsam zu verabschieden und plötzlich saßen sie da. Leuchtend blaue Libellen? Oder waren es auch Falter? Sie sahen aus, wie Libellen, hatten aber den Flügelschlag von Schmetterlingen. Recht hoch im Geäst über uns saßen einige Exemplare der sogenannten Blauflügel-Prachtlibelle. Leider so hoch, dass nur Telemakrofotos möglich waren, aber trotzdem noch ganz nett anzusehen.

 

Nach diesem Erfolg traten wir den Heimweg an.

Blauflügel-Prachtlibelle

Zwergbläuling mit geschlossenen Flügeln

Zwergbläuling mit offenen Flügeln

Senfweißling