18.09.2014

Photokina 2014 - Ich war dort

Ein Tag voller Fototechnik und schmerzenden Füßen

Donnerstag, 18. September 2014. Es ist so weit. Meine erste Photokina - mein erster Besuch auf der größten Fotomesse überhaupt steht an. Voller Erwartungen steigen wir früh morgens um 7 Uhr ins Auto und fahren "Ford". Am Tag des Blitz-Marathons knapp 300 km quer durch Deutschland in die Messestadt Köln, das kann ja heiter werden.

 

Angekommen in Köln

Punkt 10: Der knallgelbe Ordnungsmensch am Parkplatz des Messegeländes winkt uns in eine entsprechende Parklücke. Zeit zum Durchatmen. So eine lange Autofahrt schlaucht den müden Körper ab 30 doch ganz schön :)

 

Knarzend bringen wir uns in Bewegung und suchen den Eingang zum Messegelände. Ich frage mich ernsthaft, wozu wir auf eine Messe gehen, auf der neues Fotoequipment ausgestellt wird. Schließlich strömen gefühlte 1.000.000 Menschen an uns vorbei. Jeder, wie ein Packesel mit riesigem Fotorucksack und der DSLR bereits am Hals baumelnd, also doch bereits bestens ausgestattet und wir mittendrin. 

 

Mit einem leisen Surren wird unsere Eintrittskarte gescannt und die Metallstange schiebt sich zur Seite um uns Einlass zu gewähren, vorbei an der lächelnden Empfangsarmee. Wir sind drin. Auf der Photokina 2014. Der erste Schritt geht zu einem Ständer voller kleiner Flyer, wir brauchen dringend einen Messeplan und studieren die Hallenbelegung.

 

Anschließend stürzen wir uns ins Getümmel...

 

Erste Eindrücke

Wir schlendern durch die erste Halle und stellen fest: Viele kleine Stände, viel Fotozubehör, Fotoalben und Schnickschnack und vor allem: Alles dreht sich um die Studiofotografie, ins Besondere Lampen, Blitze, Reflektoren etc. Nicht ganz das, wovon ich nächtelang vorher träumte aber durchaus interessant. Auf dem SIRUI-Stand finde ich sogar noch einen alten Bekannten: mein Dreibeinstativ SIRUI T-2004X Travel, allerdings in der Carbonvariante.

 

Bei unserem Hallenbummel begegnen wir auch gleich noch bekannten Gesichtern aus der Youtube-Szene. Im Bereich von Video2Brain und lynda.com stehen viele Zuschauer dicht aneinandergedrängt und versuchen einen Blick auf die Bühne zu erhaschen. Der Grund: der Photoshopkünstler und Fotograf Calvin Hollywood hält gerade einen Vortrag zu Photoshop. Aktuell geht es um eine spezielle Einstellungsebene, die selektive Farbkorrektur.

 

Weiter finden wir interessante neue Fotorucksäcke von Lowepro, die im November auf den Markt kommen. Nicht weit davon entfernt erkennen wir Matthias von ValuetechTV, der offenbar gerade für seinen Beitrag zu Lowepro recherchiert. Schon witzig, die Gesichter mal live zu sehen.

 

Auf jedem größeren Stand posieren und lächeln zudem hübsche Models für die vorbeiströmenden Fotografen und bieten nette Fotomotive.

 

Meine Highlights

Ein Highlight wird auf einem großen weißen leuchtenden Stand präsentiert. Weiße edle quadratische Hocker wurden vor der Bühne für die Zuschauer platziert, die gespannt dem Samsung Mitarbeiter lauschen. Er hält die Samsung NX1 in den Händen. Samsungs erste Profisystemkamera im Sortiment.

 

Die Smartphonekamera Panasonic Smart Camera CM1 basiert auf Android und hat einen 1 Zoll großen Sensor. Die Bildqualität dürfte dadurch Maßstäbe bei den Handycams setzen, die alle bis dato auf deutlich kleinere Sensoren setzen.

 

In der gelben Welt Nikons geht es eher zurückhaltend zur Sache. Neu ist hier die Nikon D750, die sich mit 24 MP und verbessertem Autofokus und auch preislich zwischen der D610 und D810 bewegt. Da ich über Kurz oder Lang noch auf den Vollformat-Zug aufspringen möchte, wäre die D750 hier ein ganz interessanter Kandidat für mich und die perfekte Ergänzung zu meiner D7100. Überraschend stelle ich fest, dass Nikon auch ältere Modelle, wie die D7000 präsentiert...

 

Der größte Stand, eher eine ganze Halle auf der Photokina ist in rotes Licht getaucht und gehört eindeutig Canon. Einige Jahre wurde gemunkelt und gehofft und nun ist es endlich soweit. Das Canon APS-C Flaggschiff, die EOS 7D Mark II mit 65 Autofokuspunkten und stabilem Magnesiumgehäuse ist zurück. Mein erster Eindruck: Sie fühlt sich super an und rattert mit 10 Bildern pro Sekunde, wie eine Nähmaschine.

 

Eine wirkliche Innovation bietet aber die sogenannte Lichtfeldkamera Lytro Illum, bei der man den Fokuspunkt nachträglich setzen kann. Der Sensor misst die Richtung der einfallenden Lichtstrahlen und kann wohl bis zu 40 Millionen Lichtstrahlen erfassen, eine ganze Menge. Wer es nicht glaubt: Auf lytro.com gibt es Beispielbilder zu sehen und zu testen. Der Player erlaubt es mit den Fokuspunkten live, direkt und in Farbe zu spielen. Einfach die Bereiche anklicken um der Schärfebereich zu verschieben. Sehr beeindruckende Geschichte, wie ich finde.

 

Zwischen allerlei Fototechnik gibt es immer wieder tolle Bilder zu bestaunen. Metergroße Leinwände, Drucke aber auch kleine edle Fotografien. Durch spezielle Beleuchtungsmethoden wirken viele Bilder wie selbstleuchtend, was die Motive viel lebendiger und brillanter darstellt. Teilweise zeigen riesige 4K Fernseher Fotografien in digitaler Form und beeindruckender Schärfe.

 

Die Werke einer Fotografin fällt mir, aufgrund meiner persönlichen fotografischen Interessen, sofort ins Auge. Ines Mondon stellt für Sigma einige ihrer Makrofotos aus. Vor allem Schmetterlinge. Butterweiches Bokeh und bunte verträumte Farben zeichnen ihre Bilder in der Sigma-Austellung aus. Wer sich einen Eindruck dieser tollen Fotos verschaffen möchte: www.inesmondon.de

 

Mein Fazit

Photokina 2014, war war ein gleichsam interessanter, wie anstrengender Tag. Die ultimative Neuerung, die in mir ein Sofort-Haben-Will-Gefühl auslöst, habe ich nicht entdeckt aber ich konnte doch viele neue Eindrücke gewinnen. Nächstes Mal werde ich die Photokina allerdings mit einem netten Köln Aufenthalt verbinden, denn ein einziges Tagesticket ist zu wenig um wirklich alles detailliert anzuschauen und doch viel zu viel für einen Tag :)

Fotoausstellung in kreativer Perspektive

Sicht von der Rolltreppe

Am Samsungstand

Ein Bussard?

Weißkopfseeadler, naja nicht ganz weiß