Ein Jahr mit der Nikon D7100
Systemwechsel von Canon zu Nikon. Meine gute alte EOS 550D wurde erfolgreich abgelöst.
Ein Jahr ist vergangen, seit dem ich das Lager gewechselt habe. Damals habe ich meine alte Canon 550D in die Schublade gelegt und durch eine Nikon D7100 ersetzt. Nach anfänglicher Umgewöhnungsphase habe ich mich an die vielen Einstellmöglichkeiten, die Nikon in der Kamerasoftware in seinen recht verschachtelten Menüs bietet, gewöhnt und komme mittlerweile gut zu recht. Selbst die Tatsache, dass ich Nikonobjektive andersherum auf das Bajonett schrauben muss, hat sich nach vielen Objektivwechseln endlich eingeprägt.
Mit dem teureren Equipment steigen auch die Ansprüche. Hier wurde ich zunächst erstmal enttäuscht. Mit dem Zoomobjektiv 16-85 habe ich zum Vergleich zum Kit-Objektiv meiner Canon ein identisches Motiv fotografiert. Dabei handelte es sich um eine Landschaftsaufnahme eines Weinberges mit angrenzendem Kirchturm.
Hier musste ich feststellen, dass die Canon ein Bild ablieferte, welches mir auf Anhieb gefiel, wobei das Bild der Nikon blass und nicht 100 % scharf wirkte. Natürlich ist das zum Teil subjektiv und auch davon abhängig, wie stark die beiden Kamerahersteller ihre RAW-Ergebnisse nach dem Speichervorgang bearbeiten. Nach meiner Entwicklung in Adobe Lightroom habe ich aber noch ein für mich zufriedenstellendes Ergebnis geschaffen.
Trotz allem kann man sagen, dass weniger Megapixel dankbarer sind. Je mehr Pixel der Sensor verarbeiten muss umso höher ist grundsätzlich das Rauschverhalten. Dazu kommen Faktoren, wie das Auflösevermögen des Objektivs und schneller auftretende Unschärfen. Mehr Pixel benötigen noch mehr Licht. Die Faustformel, den Kehrwert der Brennweite als Belichtungszeit heranzuziehen, reicht unter Umständen nicht mehr aus, um ein perfektes scharfes Foto zu schießen. Zu guter Letzt sollte man die Schärfe eben nie in 1:1 Ansicht beurteilen.
Wenn man sich aber eine Weile mit der neuen Ausrüstung befasst hat, alle Funktionen und Eigenheiten kennengelernt hat, dann fängt man irgendwann an sich diese intuitiv zu Nutze zu machen. So langsam spiegelt sich das dann auch in den Bildern wider.
Was ich gut finde
- Die RAW Entwicklung ist ein Traum, durch den hohen Dynamikumfang kann deutlich mehr aus den Bildern holen als bei meiner alten EOS
- Im Gegensatz zu meiner EOS ist der Autofokus je nach Objektiv rasend schnell. Speziell das 70-200 f4 fokussiert wirklich flott und auf den Punkt.
- der Sucher ist für eine APS-C Kamera schön hell
- die beiden SD-Kartenfächer möchte ich nicht mehr missen
- mehrere Einstellräder (inkl. Verriegelung)
- Schulterdisplay
- hohe Auflösung
- Nikon D7100 und Nikon AF-S Micro-Nikkor 105mm 1:2,8G VR ist eine beeindruckende Kombination für Makroliebhaber
Was ich nicht so gut finde
- Autofokus im LiveView trifft bei mir selten, wird aber auch nicht wirklich benötigt
- die Blende lässt sich im LiveView zwar ändern zeigt ihre Auswirkungen aber erst nach dem ein und wieder ausschalten
- die deutlichen größeren RAW-Dateien benötigen viel Platz auf der Festplatte (ein Bild hat um die 30 MB)
- im gleichen Zug wurde der Puffer der D7100 zu klein ausgelegt, so dass er recht schnell schlapp macht (langsame SD-Karten begünstigen den Effekt noch),
- je nach Gewohnheiten könnte das zum Problem werden: JPG, 1.3x Crop Modus etc. schaffen ggf. Abhilfe
- ich hätte gegen ein Klappdisplay, vor allem für Makrofotos, nichts einzuwenden
Fazit
Zusammenfassend habe ich mit der D7100 den nächsten Schritt gemacht. Durch diese habe ich mich weiter mit der Technik, aber auch Bildkomposition und Bildbearbeitung befasst und mein Hobby weiter vorangetrieben. Sie ist praktisch der Grund für diese Website :)